Zur kontrolle:
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Hier sehen Sie eine digitalur.
„Digital” heißt aber nicht, dass da ziffern stehen müssten, sondern es heißt nur, dass die anzeige einer einheit erst dann wechselt, wenn sie voll ist. Auch die klassische zeigeruhr könnte digital arbeiten, wenn etwa der minutenzeiger erst bei der vollen minute weiterspränge. Weil aber der minutenzeiger der klassischen zeigeruhr die 360° des kreises mit allen zwischenwerten überstreicht, funktioniert die uhr analog.
In obiger digitaluhr wechseln keine ziffern ihre form, sondern hier wechselt ein schwarzer punkt seinen ort.
Es gibt eine vielzahl von uhrtypen mit unterschiedlichen anzeigearten, zahlsystemen, mal als computerprogramm, mal als handfestes gerät zur aufstellung in der wohnung. All diesen uhrentypen möchte ich obigen hinzufügen. Folgende überlegungen haben mich beim entwurf geleitet.
Die uhr soll ohne zahlen auskommen, statt dessen soll das fortschreiten der zeit durch die ortsveränderung eines symboles dargestellt werden.
Die geradlinige form eines balkens hat ihren reiz. Genau genommen wird der umfang des zifferkreises einer zeigeruhr abgewickelt, wobei die zahlen durch punkte ersetzt werden. Auch bei der zeigeruhr sind eigentlich keine zahlen erforderlich, weil die stellung der zeiger schon alles sagt. Der zeiger im kreis entspricht dem punkt auf dem balken (mit dem unterschied, dass das eine analog funktioniert und das andere digital).
Würden die punkte gleiten und nicht springen, dann wäre auch obige balkenuhr eine analoguhr.
Die bedeutung der anzeige soll unmittelbar einleuchten, keiner zusätzlichen hinweise oder symbole bedürfen. Sie soll schlicht bleiben und ruhe ausstrahlen. Darum wird die gewohnte einteilung in 60 sekunden und 60 minuten beibehalten. Zugleich wird die zwölfer-teilung übernommen, die wir von den stunden her gewohnt sind.
Da ein zwöfler-block unübersichtlich wäre, wird er in zwei sechser-blöcke geteilt, die mit einem kleinen abstand nebeneinander stehen. Damit wiederum die übersicht über die zehn sechser-blöcke nicht verlorengeht, wird zur hälfte der minute bzw. stunde (also beim wert 30, das ist nach fünf sechser-blöcken) ein größerer abstand gelassen.
Beim ablesen dieser uhr kann man schön das einmaleins der zahl 6 üben.
Stunden, minuten und sekunden sollen einheitlich im selben raster dargestellt werden. Auch dies, um optische verunsicherungen zu vermeiden, die zu der frage führen können, wie die uhr denn nun abzulesen sei. Die zeigeruhr verhält sich diesbezüglich anders: Die stunden einerseits und die minuten sowie sekunden andererseits sind in unterschiedlichen schrittweiten angeordnet. Stellen Sie sich zum beispiel einen zeiger vor, der einen viertelkreis hinter sich hat. Handelt es sich um minuten oder sekunden, dann sind es 15. Handelt es sich hingegen um stunden, dann sind es bloß 3. Wollten wir die stunden dem raster der minuten und sekunden anpassen wie in obiger uhr, dann müsste der stundenzeiger von der 24er-stellung (also kurz vor halb) nach oben zur nullstellung springen. Das würde dem prinzip der analoguhr widersprechen, welches eine gleichmäßige (stetige) zeigerbewegung verlangt. Darum müssen die stunden auf den ganzen kreis verteilt werden. Dann kann der stundenzeiger nach der letzten stunde des halbtages einfach weiterdrehen, ohne springen zu müssen. Und darum haben zeigeruhren unterschiedliche skalenteilungen.
MüGro manu fecit | viii·xii·mmxxv